Nationaler Jugendblock Zittau e.V. (NJB)

Gegründet :
Januar 1992
Sitz :
Zittau
Vorsitzender :
 
Publikation :
 
Anzahl der Mitglieder :
ca. 20 
Präsenz im Internet:
eigene Homepage

Nach einem starken Rückgang der Aktivitäten in den Jahren 1997 und 1998 hat der NJB seine frühere Bedeutung als neonationalsozialistische Organisation im Raum Ostsachsen im Berichtszeitraum wiedererlangt und seine Funktion als Bindeglied zwischen rechtsextremistischen Gruppierungen und rechtsextremistischer Skinheadszene wiederhergestellt.

Seit seiner Gründung im Jahr 1992 bis zur Wahl eines neuen Vorstandes und damit verbundenen weiteren personellen Veränderungen im Jahr 1996, war der NJB Organisator zahlreicher rechtsextremistischer Veranstaltungen im ostsächsischen Raum. Er führte Sonnenwendfeiern, Sommerfeste und Lagerfeuer durch. Daran beteiligten sich neben Vereinsmitgliedern auch Angehörige anderer rechtsextremistischer Organisationen sowie Skinheads. Der NJB versuchte, durch Flugblattverteilungen rechtsextremistisches Gedankengut in die Öffentlichkeit zu tragen. Einige Gründungs- und Vorstandsmitglieder wurden wegen verschiedener Delikte mit rechtsextremistischem Hintergrund verurteilt.

Bei einer Durchsuchung der Vereinsräume beschlagnahmte die Polizei 1996 Handzettel, Plakate und Broschüren mit neonationalsozialistischem und revisionistischem Inhalt sowie Kataloge für rechtsextremistische Publikationen, Bild- und Tonträger. Seitdem war eine merkliche Zurückhaltung der Organisation in der Öffentlichkeit festzustellen. Der Verein rückte als eigenständige Organisation in den Hintergrund. Die Mitglieder engagierten sich in von der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) dominierten Aktionsbündnissen. Seine Aktivitäten beschränkten sich auf einige interne Veranstaltungen wie Diskotheken und Partys. Dabei war der NJB bestrebt, keine rechtsextremistischen Bezüge mehr erkennen zu lassen.

Seit 1999 tritt der Verein jedoch wieder mit Aktionen wie Sonnenwendfeiern und der Beteiligung an Gedenkmärschen in der Öffentlichkeit als eigenständige rechtsextremistische Organisation auf.

Politische Zielsetzung

Der NJB sieht seine Aufgabe nach wie vor darin, national gesinnte Jugendliche zu sammeln. Die vom Verein genutzen Räume in Zittau, Südstr. 8 werden als Kommunikationszentrum für Gleichgesinnte und die vom NJB veranstalteten Feste als Podium für den Austausch rechtsextremistischen Gedankenguts genutzt. Dabei werden die Räumlichkeiten auch von Skinheads, Neonationalsozialisten und sonstigen Rechtsextremisten aufgesucht.

Aktuelle Entwicklung und Aktivitäten

Der Verein organisierte 1999 seit längerer Zeit wieder eigenständig Veranstaltungen bzw. unterstützte die NPD bei der Durchführung ihrer Aktionen.

So rief der NJB mittels eines Flugblattes zur Teilnahme an einer Sommersonnenwendfeier in Zittau auf. Neben der Einladungselbst enthielt das Papier bezeichnenderweise folgenden Hinweis "... Waffen und andere Spielereien, welche uns den schonreichlich vorhandenen Staatsschmutz auf den Hals hetzen, müssen leider zu Hause bleiben". Auch im weiteren Text wurde versucht, die Polizei zu diskreditieren. An der Feier nahmen zwischen 50 und 100 Personen teil.

Der NJB war auch in diesem Jahr wieder Mitorganisator des Gedenkmarsches anlässlich des Todestages von Holger Müller. Die Veranstaltung, an der sich etwa 300 Rechtsextremisten beteiligten, fand am 3. Juli 1999 in Zittau statt.

Die Sammlungsbemühungen des NJB trugen im Berichtszeitraum entscheidend dazu bei, dass die rechtsextremistische Szene in der Zittauer Region weiteren Zulauf erhielt.

So stehen die vom NJB genutzten Räume rechtsextremistischen Jugendlichen der Region sowie auch Gästen aus anderen Bundesländern für Partys und Sonnenwendfeiern offen.

Die Räume wurden zudem als Veranstaltungsort einer NPD-Aktion genutzt. Während des von Linksextremisten beeinflussten "antirassistischen Grenzcamps" im August 1999 in Zittau hatten sich zeitweilig zwischen 50 und 100 Personen der rechtsextremistischen Szene im NJB-Gebäude zu einem "Internationalen Friedenscamp" zusammengefunden. Die Veranstaltung, zu der die NPD auch über das Internet aufgerufen hatte, sollte eine Protestkundgebung gegen das Grenzcamp darstellen.

(Quelle: Verfassungsschutzbericht Sachsen 1999)

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