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Rieger gelang es nicht, nach dem Verbot der rechtsextremistischen Vereine „Heide-Heim e.V.“ (Hamburg) und „Heideheim e.V.“ (Buchholz) am 11.02.98 durch das niedersächsische Innenministerium und der damit verbundenen Schließung des Kommunikatins- und Veranstaltungszentrums in Hetendorf einen adäquaten Ersatz zu schaffen.
Funktionäre: Jürgen Rieger (stellv. Vors. Heide-Heim e.V. Hamburg/1990), Gertrud Herr (Kassenprüferin 1986, stellv. Vors./84-90), Klaus-Christoph Marloh (Vorsitzender/1984-90), A. Fröhlich, H.D. Hansen, G. Henning. K.H. Thiele, M. Thiele, B. Gabriel, W. Luthemeyer, H. Horn, L. Machts, Christel Pommer
Zusammenarbeit: Artgemeinschaft e.V. , Deutsch-Europäische Studiengesellschaft (HRB14975), Familienwerk e.V., Freundeskreis Filmkunst e.V., Gesellschaft für neue Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V., Gesellschaft für freie Publizistik (und dessen Arbeitskreis Hamburg), Heinrich-Anacker-Kreis e.V. (VR 9222), Komitee für freiwillige Reservistenarbeit - Nord (KON.), Mütterdank e.V., Nordischer Ring e.V., Northern League, Rechtsschutzkreis e.V./Deutsche Rechtsschutzkasse, Weltbund zum Schutze des Lebens.
Struktur: "Der Heide-Heim e.V., Hamburg, wurde am 18.12.1984 gegründet und am 21.2.1985 in das Vereinsregister beim Hamburger Amtsgericht, Abteilung 69, Geschäftsnummmer 69 VR 10565 eingetragen. Soweit erkennbar ist die einzige derzeit geförderte Liegenschaft des Heide-Heim e.V., Hamburg, die Anlage in Hetendorf, die der Verein mit Wirkung vom 22.06.1992 von den Voreigentümern Freundeskreis Filmkunst e.V., Hamburg, und Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V., Hamburg, erwarb. Neben dem Heide-Heim e.V., Hamburg, besteht ein weiterer Verein Heide-Heim e.V. mit Sitz in Buchholz, Landkreis Harburg. Dieser Verein wurde am 23.08.1990 unter der Nummer 1342 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Tostedt eingetragen. Dieser Verein ist bemüht, Mitglieder, insbesondere Förderer, zu gewinnen, um mit den Beiträgen und Spenden die Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Anlage in Hetendorf bestreiten zu können. Der Verein hat nach Verfassungsschutzangaben 25 Mitglieder." (Franziska Hundseder, Rechte machen Kasse, 1995, München).
Auch andere Vereine des "Hamburger Klüngel" nämlich Mütterdank e.V. und der Heinrich-Anacker-Kreis e.V. sind laut Eigenangaben gemeinnützig. Also alle die, wo Rieger seine Finger mit drin hat. Im ersten Vorstand waren als 1.Vorsitzender Klaus-Christoph Marloh (Seevetal), als 2. Vorsitzende Gertrud Herr (Hamburg), als Schatzmeister Siegfried Richter (Hamburg), als Schriftführerin Christel Pommer (Hamburg). Als einer der Rechnungsprüferin wurde Elfriede Heymert, die wie Frau Herr ebenfalls im Mütterdank aktiv ist, gewählt. Bei einer Auflösung würde das Vermögen des Heide-Heims dem Förderverein Dampfeisbrecher Stettin e.V. zufallen. Unter dieser Konstellation dümpelte der Verein so vor sich hin, bis 1990 K. Marloh mit den Worten: "Ich bitte Sie dringend zu kommen, weil die Arbeit des Vereins grundsätzlich neu gestaltet wird, und wichtige Entscheidungen anstehen. Es handelt sich also nicht um eine der üblichen Mitgliederversammlungen" einlud.
Laut Rechenschaftsbericht hatte der Verein bis dahin kaum Ausgaben und Einnahmen, da die Arbeit noch nicht richtig angelaufen war. Doch das sollte sich jetzt ändern, denn der Zweck des Vereins, ein Heim zu betreiben sollte nun Wirklichkeit werden. Wie mittlerweile allgemein bekannt ist, übernahm dieser Verein dann das 7000qm große Anwesen in Hetendorf im Landkreis Celle von den Vorbesitzer Freundeskreis Filmkunst e.V. (2/3) und der Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V. e.V.(1/3). Auf dieser Sitzung am 27.02.1990 wurde auch der Vereinszweck in der Satzung neu definiert. Unter 2 heißt es: "Der Verein hat den Zweck, ein Volksbildungs- und Jugendheim zu unterhalten. In diesem Heim sollen die Erziehung, die Volksbildung, die Jugendpflege und die Völkerverständigung sowie der Abbau von Vorurteilen insbesondere mit den skandinavischen Völkern gefördert werden. (...) Dies soll insbesondere geschehen durch
- den Erfahrungsaustausch und die Weiterbildung von Eltern, Erziehern und Jugendleitern, die Wissensvermittlung und Anregung für eine menschenwürdige, gesunde, gemeinschaft- und umwelterhaltene Lebensführung;- Veranstaltungen wie Tagungen, Lehrgänge, Arbeitstreffen, Begegnungen mit volksbildenden Vorträgen, Vorführungen, Besichtigungen, Übungen, Arbeiten, Wanderungen und anderen sportlichen Betätigungen; - Jugendlager
Hinter diesen wohlklingenden Worten verbergen sich faschistische Treffen und Wehrsportübung der gesamten bundesdeutschen Naziszene. Zum Beispiel: Lager der Wiking-Jugend, (WJ) Parteiversammlungen der Nationalistischen Front (NF), der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) der National Liste (NL), Treffen der Artgemeinschaft, des Bundes der Goden und anderen.
Und damit die Arbeit jetzt auch richtig gestaltet werden kann, wurde auf dieser Sitzung auch gleich der gesamte Vorstand ausgewechselt. Zum 1. Vorsitzenden wurde nun Gerhard Hennig (Buchholz) gewählt. Stellvertreter wurde, wie beim Mütterdank, Jürgen Rieger. Diesem wurde auch gleich einstimmig die Geschäftsführung übertragen. Schatzmeister wurde Haro Horn (Elmshorn) und Schriftführerin Barbara Gabriel (Dorstadt). Mit dem selben Vorstand, einem Protokoll vom selben Tag und dem gleichen Namen wurde dieser Verein auch beim Amtsgericht Buchholz eingetragen. Lediglich die Schreibweise unterscheidet sich (Heideheim in Buchholz und Heide-Heim in Hamburg) und die Satzung sagt in einigen Teilen etwas anderes aus. So ist der Zweck des Buchholzer Heideheims "ein Volksbildungs- und Jugendheim zu fördern". Daher ist dieser Verein bemüht, insbesondere Förderer zu gewinnen, um mit Beiträgen und Spenden die Kosten für den Betrieb und den Ausbau der Anlage in Hetendorf finanzieren zu Können.
Der Vorsitzende, Gehard Hennig, beider Vereine hatte sich im "Harburger Blickpunkt" geäußert, daß er mit den Heide-Heim nur noch wenig zu tun hat und den Vorsitz im vergangenen Jahr aufgegeben hat: "Daß Hennig Verbindungen zur rechtsextremistischen Szene unterhält bestätigt auch ein Sprecher der Polizei. Und der mann selbst macht ebenfalls keinen Hehl daraus. Allerdings sieht er sich selbst nicht als rechtsextrem: "'Ich bin ein ganz normaler Bürger, der zu seinem Land steht und für sein Volk eintritt. Im übrigen habe er heute nur noch wenig mit den Verein 'Heideheim' zu tun. Den Vorsitz habe er im vergangenen Jahr aufgegeben. Warum ? 'Kein Kommentar', sagt Hennig nur." (Quelle: Harburger Blickpunkt vom 29.02.1996)
Das Amtsgerichtes Hamburg (Vereinsregister) bestätigte inzwischen in einem Telefongespräch, daß Gerhard Hennig von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender zurückgetreten sei. Der Vereinsvorstand war bisher nicht in der Lage einen neuen Vorstand im Vereinsregister ordnungsgemäß anzuzeigen und wurde von der Rechtspflegerin dazu erneut aufgefordert. Wenn wir jetzt noch den Nds. Innenministerium glauben schenken, scheint es so, daß diese Veränderung nicht ohne Streit zustande gekommen ist.
(Quellen: Quellen: Auszüge aus dem Vereinsregister, Protokolle von Mütterdank e.V., Auszüge aus dem Vereinsregister, Protokolle von Heide-Heim e.V. Hamburg, Auszug aus dem Vereinsregister Heide-Heim e.V. Buchholz Auszüge aus dem Vereinsregister, Protokolle des Freundeskreis Filmkunst e.V., Protokolle des Heinrich-Anacker-Kreis e.V. "Die Warte" Nr. 10/95, 1/95, 4/95, DRR 31/ 94, Antifaschistisches Flugblatt aus Buchholz, Verfassungsschutzbericht Nds. 1994 Der Wikinger 1/83, Rechte machen Kasse v. F. Hundseder)
(Quelle: Hamburger Verfassungsbericht 1999)